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Höfische Tänze im TTC Rot-Gold Köln e.V.

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Mit der Entwicklung der höfischen Tänze an den Fürstenhäusern in Italien und Frankreich im 14. und 15. Jahrhundert, begann die Trennung der Volks- und Gesellschaftstänze. Während die Volkstänze wild und voller Lebensfreude waren, entstanden für den Adel ruhige Schreittänze mit streng festgelegtem Ablauf.
An den europäische Königshäusern unterschied man zunächst nicht zwischen Bühnen- und Gesellschaftstanz. Die Höflinge verkörperten in Theaterrollen Sagengestalten aus griechischen Mythen und römischen Geschichten. Solche Rollen in Schauspielen waren sehr begehrt, da man sich präsentieren und allen andern zeigen konnte, wie hoch das Ansehen beim König war. Nach und nach entwickelten sich daraus die Gesellschaftstänze, die für alle gedacht waren.
Im 17. Jahrhundert, zum Zeitpunkt des Sonnenkönigs Ludwig XIV, erfüllten die höfischen Tänze eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Gefüge. Der Adel Frankreichs wurde regelmäßig an den Hof zitiert und mußte sich dort präsentieren. Somit war sicher gestellt, daß die höhergestellten Untertanen ihr Geld in Kleidung und Etikette steckten und nicht etwa in Aufstände oder Vermehrung ihres eigenen Reichtums. Höflinge mußten gute Manieren besitzen und die Tänze beherrschen, sonst wurden sie verspottet und fielen in Ungnade. Ludwig XIV war es mit diesen gezielten Maßnahmen gelungen, die Adeligen seines Reiches mit ihrem eigenen Ehrgeiz sozusagen in einen Tanz um Ansehen und Ehre zu treiben.
Der König selbst war ein sehr guter und eleganter Tänzer, in seiner Jugend verkörperte er bei einem Theaterstück den Sonnenkönig. Dieser Titel wurde von nun an immer mit Ludwig dem XIV in Verbindung gebracht.
In Versailles wurden pro Woche 2-3 Bälle veranstaltet, wenn sich der König dort aufhielt. Diese Bälle unterlagen einem streng geregelten Ablauf. Eröffnet wurde das Fest mit einem Branle, ein Rundtanz, der von Damen und Herren getrennt getanzt wurde. Die Herren tanzten hinter dem König und die Damen hinter der Königin. Die Reihenfolge zeigte den Rang der Personen auf, so dass immer klar war, wer gesellschaftlich die Nase vorn hatte.
Danach folgten die Paartänze (zu dieser Zeitepoche "die Courante"), bei denen immer die gleiche Reihenfolge herrschte. Zuerst tanzten der König und die Königin, dann die Königin mit dem hochrangigsten Edelmann. Dieser tanzte dann mit der höchsten Dame usw... Während dieser Paartänze hatten alle anderen die Möglichkeit zuzusehen und konnten gnadenlose Urteile über die Tänzer fällen (von dieser gesellschaftlichen Regel her stammt der heute noch gängige Brauch auf Hochzeiten den ersten Tanz für das Brautpaar zu reservieren).
Die Courante hatte einen feierlichen und würdevollen Charakter mit vielen Figuren, die erlernt werden mussten. Die Tanzmeister hatten von nun an viel zu tun, da der Hof ständig neue Impulse brauchte. Bis zu vier neue Tänze wurden jedes Jahr eingeführt und die verschiedenen Figuren der Tänze unterrichtet. 1690 kam der Contredans in Frankreich auf, ein Formationstanz, bei dem sich die Paare gegenüber stehen. Die Courante wurde durch das Menuett ersetzt. Dieser Tanz stellt eine Art ritualisiertes Umwerben dar. Die Tänzer nähern sich, ziehen sich wieder zurück oder laufen aneinander vorbei, wobei die Bewegungen in S oder Z-förmigen Figuren erfolgen. Das Wort Menuett leitet sich wohl aus dem Begriff "kleiner Schritt" ab. Mit der Zeit wurden die Bewegungen langsamer, noch würdevoller und gesetzter. Diese Entwicklung ging einher mit der dekadenten Lebensweise des Adels, der mit der Revolution 1789 ein Ende gesetzt wurde.
Danach verloren die höfischen Tänze an Bedeutung für Gesellschaften und Bälle, denn der Walzer stellte sie in den Schatten. Allerdings setzten die Tänzer auf den Bühnen noch lange, z.T. auch heute noch, die höfischen Ideale und Verhaltensformen als Maßstab oder werden davon inspiriert.
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